top of page

Von Reiki, Chakren und Traumaheilung - Teil I

Aktualisiert: 6. Dez. 2022

Das Wissen um die Chakren und das Erleben von Reiki stellen für mich ein weiteres, wunderbares Puzzleteil in unserem Heilungsprozess dar. Meine Begeisterung für das Zusammenspiel von Reiki, Chakra-Arbeit und Traumaheilung möchte ich darum in diesem Beitrag mit dir teilen.


Von Reiki, Chakren und Traumaheilung
Tiffany Freeman | Pexels

Vor bald einem Jahr bin ich zum ersten Mal mit der Reiki-Energie in Kontakt gekommen. Diese zu spüren, an mir und an Anderen anzuwenden, hat mich fasziniert und mit Dankbarkeit erfüllt. Darüber zu sprechen, geschweige denn, mich als Energiearbeiterin oder Reiki-Praktikerin zu bezeichnen, ist mir anfangs schwer gefallen. Ich konnte weder in logische Worte fassen, was während einer Reiki-Behandlung geschah, noch fühlte ich mich erfahren oder wissend genug.


Nun, mit etwas mehr Erfahrung und Wissen über diese wunderbare Heilmethode, möchte ich in diesem Blog meine bisherigen Erkenntnisse im Zusammenhang mit Chakren und Traumaheilung mit dir teilen.


Zu Beginn werde ich beschreiben, was Chakren sind und was bei traumatischen Erfahrungen mit ihnen passiert. Anschliessend gehe ich auf Reiki und die einzelnen Chakren (in diesem ersten Teil die Chakren 1-3) ein. Hier beziehe ich mich grösstenteils auf das Buch "Praxisbuch der Chakraheilung" der amerikanischen Energiearbeiterin Marie Manuchehri und ebenso auf meine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse. Die Beschreibungen werden nie vollständig sein, sondern sind dazu da, um neugierig zu werden und selbst zu erforschen, was für dich stimmt. Dementsprechend wirst du auch keine Auflistung von Beschwerden in Bezug auf die Chakren finden. Jedoch weise ich darauf hin, dass Symptome in den physischen Aufgabenbereichen der einzelnen Chakren auf eine Stagnation von Energie hindeuten, die oftmals mit Energie- und innerer Arbeit zum entsprechenden emotionalen Thema gelöst werden können.



Hier eine kurze Inhaltsübersicht:



Was ist ein Chakra?


In unserem Körper befinden sich entlang der Wirbelsäule sieben Hauptenergiezentren, die auch Chakren (Sanskrit: Rad, Kreis) genannt werden. Hellsichtige Menschen nehmen sie als farbige Energiewirbel oder Trichter wahr, die Energie aus unserer Umgebung aufnehmen, sie im Körper verteilen und die Energie wieder abgeben. Jedes Chakra hat sein jeweils eigenes Nervengeflecht, also eine Art Minigehirn und schwingt auf einer bestimmten Frequenz. Entsprechende Messungen können mit einem "Gas Discharge Visualization (GDV)" - Gerät durchgeführt werden, wie Dr. Joe Dispenza in seinem Buch "Werde übernatürlich" zeigt.

Jedes dieser sieben Energiezentren steht mit unterschiedlichen Bereichen im Körper und emotionalen Themen in Verbindung und kann mehr oder weniger geöffnet sein. Für unsere psychische und physische Gesundheit ist es wichtig, dass unser Energielevel einigermassen ausgeglichen ist, also die Chakren ungefähr gleich offen sind. Im Reiki gibt es darum den sogenannten Chakren-Ausgleich, den man in ähnlicher Art und Weise z.B. auch im oben erwähnten Buch von Dispenza (Übung "Segnung der Energiezentren") findet.


Zum ersten Mal beschrieben wurden die Chakren in den Veden, uralten spirituellen Texten, die ca. 2000 Jahre vor unserer Zeitrechnung verfasst wurden. Dementsprechend taucht die Chakra-Lehre auch in Yoga, Meditation, Ayurveda und TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) auf.



Wie reagieren Chakren bei Trauma?


Wie ich bereits hier oder hier genauer beschrieben habe, besteht das Dilemma bei einem Trauma darin, dass vom Organismus bereitgestellte Energie für Kampf oder Flucht keinen Kanal nach draussen findet.



Bei Bindungs- und Entwicklungstrauma wird die Umgebung vom Kind unbewusst dauerhaft als bedrohlich eingestuft. Aufgrund der Abhängigkeit eines Kindes von seinem Umfeld können die entstehenden Emotionen wie Wut oder Trauer nicht ausgelebt werden und die dafür bereitgestellte Energie dementsprechend nicht entweichen. Dies führt zu einer ständigen Anspannung. Es entsteht ein Energiestau vor allem in den ersten drei Chakren zwischen Damm und Solarplexus, bei denen es um Überlebensthemen geht. Diese eingespeicherte Energie lässt die Chakren nicht mehr einwandfrei arbeiten. In der Folge können sie nur noch begrenzt Energie von der Umgebung aufnehmen und weiterleiten. Auch der Energiefluss zu den höhergelegenen Chakren ist nicht mehr sichergestellt, da sich die gesamte Energie in den ersten drei Chakren befindet. Werden unsere Zellen längerfristig nicht ausreichend mit Energie versorgt, kann es zu körperlichen Beschwerden kommen. Unser Leben wird dann ausserdem unbewusst von einem subtilen Überlebenskampf geprägt sein. Wir suchen das Glück im Aussen und glauben, stets noch mehr leisten und haben zu müssen. Noch mehr Anerkennung zu brauchen. Nicht versagen zu dürfen.


Befinden wir uns im Überlebensmodus, ist auch unser Vagusnerv, der eine wichtige Rolle in unserem vegetativen Nervensystem spielt, nicht aktiv. Fliesst Energie gleichmässig durch alle unsere Chakren, sind wir nicht mehr mit Überleben (also Kampf, Flucht oder Erstarren) beschäftigt und der Vagusnerv ist aktiv. Wir sind entspannt, neugierig und gleichzeitig angenehm wach; kurz: wir fühlen uns in Sicherheit. Erst dann können wir sozial interagieren, wie Dr. Stephen Porges in seiner Polyvagal-Theorie detailliert ausgeführt hat.


Wir können darum über unseren Verstand noch so viel (über unsere Geschichte, unsere Verhaltensmuster und deren Entstehung) verstehen, wenn unser Vagusnerv nicht aktiv ist, wir uns also nicht in Sicherheit fühlen, kommt das Gelernte nicht in unserem Körper an. Wir befinden uns immer noch im Überlebensmodus und können keine neuen Erfahrungen machen. Heilung kann nicht geschehen.


Die Arbeit mit dem Vagusnerv hat darum mittlerweile einen festen Platz in der Traumaheilung. Dementsprechend gibt es immer mehr Methoden, die auf seine Aktivierung abzielen. Auch jede Übung zur Selbstregulation zieht, bewusst oder unbewusst, einen aktiven Vagusnerv nach sich. Für kurze Zeit mag dies sehr entspannend sein, doch meistens lösen wir dabei unser Kernthema nicht: unser Bindungstrauma, von dem die allermeisten von uns in unterschiedlichem Masse betroffen sind. Denn es sind im Grunde genommen die anderen Menschen, die uns gefährlich erscheinen. Gopal Norbert Klein schreibt dazu in seinem Buch "Der Vagusschlüssel zur Traumaheilung":


"Das Bindungstrauma muss gelöst werden. Dadurch kommt unser gesamtes System in die Regulation, wir fühlen uns sicher im Leben und in Begegnungen. Der Vagus beginnt dann von allein, eine Hauptrolle in unserem Leben zu spielen."


Reiki & Chakra-Arbeit


Für Menschen mit frühkindlichen Traumatisierungen, sprich Bindungstrauma, kann es sich darum zu Beginn bedrohlich anfühlen, sich von einer fremden Person in einer Reiki-Session behandeln zu lassen. Dies zeigt sich meist sehr subtil, z.B. indem wir nervös sind, viel sprechen oder einfach "abstellen" und mit uns machen lassen. Als Reiki-Praktikerin finde ich es darum wichtig, nebst der intuitiven Energiearbeit auch traumasensibel zu arbeiten. Denn so kann auch eine Reiki-Behandlung zur Integration unseres Bindungstraumas beitragen. Ausserdem ist meiner Erfahrung nach das Schöne an Reiki, dass es eine Nähe herstellt, die keine Grenzen überschreitet. Die nichts von einem will. Eine Erfahrung, die wir so oftmals nicht kennen. Die etwas in uns bewegt, manchmal Trauer und Wut zum Vorschein bringt, und damit bereits einen Veränderungsprozess auslöst.


In erster Linie arbeiten wir in einer Reiki-Behandlung und in der Chakra-Arbeit jedoch mit dem Chakrensystem, um einen Ausgleich und eine Auflösung der stagnierten Energie zu erreichen. Arbeiten wir an einem spezifischen Chakra, geschieht meiner Meinung nach auch immer eine Öffnung in den anderen Chakren. Ebenso verhält es sich mit emotionalen Themen. Geht es uns beispielsweise im Moment in erster Linie um Vertrauen, werden unweigerlich auch noch andere Themen wie Scham, Betrug, Angst, Wut, Trauer und mehr auftauchen. Die emotionalen und körperlichen Themen wie auch Chakren betrachte ich darum nie als voneinander getrennt.


Fühle ich während einer Reiki-Behandlung eine Stagnation von Energie in einem Chakra, kann diese dank der hohen Schwingung der Reiki-Energie (Rei: universelle; Ki: Lebensenergie) gelöst oder zumindest gelockert werden. Dies bringt einen Prozess in Körper und Psyche in Gang. Es kommt Lebendigkeit ins System. Denn wird der Energiestau nach und nach gelöst, kommen die ursprünglich darin befindlichen Emotionen zum Vorschein. Schön ist aber, dass immer nur so viel gelöst wird, wie für das System tragbar ist. Wenn wir uns für diesen Prozess öffnen können, werden wir also weder mit Traumaenergie überflutet noch von unangenehmen Emotionen verschont.


Es reicht darum meiner Meinung nach für eine wirkliche Veränderung nicht, sich mit Reiki und Chakra-Übungen (und auch nicht mit Vagusübungen) Gutes zu tun und zu hoffen, dass unser Leiden einfach verschwindet. Natürlich wirkt eine Reiki-Behandlung tiefenentspannend und kann bereits eine positive Veränderung bewirken. Doch erst das Fühlen unserer einst verdrängten Emotionen, die währenddessen oder im Anschluss auftauchen, bringt die Energie nachhaltig zum Fluss und bewirkt tiefgreifende Transformation in unserem Leben. Die Bereitschaft zur inneren Arbeit empfinde ich darum mindestens genauso wichtig wie die Arbeit an den Chakren selbst. Dementsprechend empfehle ich zudem eine traumainformierte Begleitung, um zu lernen, mit den auftauchenden Veränderungen und herausfordernden Gefühlen umgehen zu können.



Die Chakren: Ihre emotionalen & physischen Entsprechungen mitsamt Übungen


Die folgenden Informationen und Übungen unterstützen dich bei der selbständigen Arbeit an deinen Chakren; als Einführung in die Energiearbeit oder als Ergänzung für deine Reiki-Praxis.



Das erste Chakra - Die Ursprungsfamilie annehmen und Wurzeln schlagen


1. Chakra - Wurzeln schlagen
David Bartus | Pexels

Das erste Chakra, auch Wurzelchakra genannt, ist die Grundlage des gesamten Energiesystems. Das Wurzelchakra verwendet Erdenergie, um unsere physische Gesundheit zu erhalten. Es befindet sich am Damm und leitet Energie in den Dickdarm, den Ischiasnerv und viele Knochen, darunter das Becken, die Kniescheiben, die Schienbeine und die Oberschenkelknochen. Das Nervengeflecht des ersten Chakras reguliert auch die DNA und ist für gesundes Blut und Knochenmark verantwortlich.


Emotional geht es hier darum, die Beziehung zu unserer Ursprungsfamilie, oder anders gesagt: unser Bindungstrauma, zu heilen. Wir sind so, wie wir waren, oftmals nicht willkommen geheissen worden, und darum nie ganz auf der Erde, bzw. in unserem Körper angekommen. Die Katastrophe, die wir dann als Säuglinge erlebt haben, war, dass wir den Kontakt zu unseren ersten Bezugspersonen als unzuverlässig wahrgenommen haben. Ohne einen sicheren, liebevollen Kontakt haben wir keine stabilen Wurzeln entwickeln können. Denn Gefahr lauerte überall und ständig, wir mussten stets wachsam bleiben und bereit sein, reagieren zu können. Fehlen uns die Wurzeln, fehlt uns das Fundament für unser Leben. Dementsprechend befindet sich unser Nervensystem auch als Erwachsene meistens noch im Überlebensmodus, auch wenn die Gefahr längst vorbei ist und wir nicht mehr ohnmächtig ausgeliefert sind. In meinem Blog zum Thema Angst habe ich bereits darüber geschrieben.


In der Arbeit mit dem Wurzelchakra geht es deshalb darum, erstmals vollkommen in unserem Körper zu landen und uns auf der Welt sicher und willkommen zu fühlen. Dann beginnen wir, andere Menschen als Quelle der Bereicherung zu betrachten und mit immer mehr Neugier durchs Leben zu gehen. Wir kommen mehr in Kontakt mit uns selbst und unserem Körper. Wir können mehr echten Kontakt mit anderen Menschen zulassen und fühlen, dass wir es verdienen, auf dieser Welt zu sein.


Übungen für das erste Chakra


Was wäre, wenn...


Da uns oftmals gar nicht bewusst ist, dass unsere Kindheit von einem meist subtilen Gefühl der Gefahr geprägt war, können wir folgende Frage jeden Tag ein paar Mal wiederholen, um unser Bewusstsein für das zu öffnen, was wir über unsere Kindheit wissen müssen.


Was wäre, wenn ich jeden Tag die wahre Schönheit meiner (Ursprungs-)Familie erkenne und unsere einzigartigen Eigenschaften feiere?



Was-wäre-wenn-Fragen sind ein einfaches Manifestations-Tool, das sogar Freude macht. Zu jedem Chakra wirst du in diesem Blog eine entsprechende Frage finden. Durch die positive Fragestellung wird einerseits unser Verstand umgangen, der sofort mit Einwand reagieren würde. Andererseits heben die Fragen sofort unsere Schwingung und damit unsere Stimmung. Die Fragen können etliche Male am Tag, z.B. beim Abwasch, beim Einschlafen, beim Aufwachen, beim Spazieren, Joggen, etc., wiederholt werden. Die Information gelangt durch die regelmässige Anwendung ins Unterbewusstsein. Unser Gehirn liebt Fragen und wird nach Antworten suchen. Dementsprechende Veränderungen werden so in unser Leben kommen.



Erden durch Visualisieren - ca. 10 Minuten


Abgesehen von der Übung "Erden in einer Minute" im Blog zum Thema Angst finde ich diese Übung sehr hilfreich, um das Wurzelchakra zu aktivieren und mit mehr Erdenergie zu versorgen.


  • Setze dich auf einen bequemen Stuhl und stelle die Füsse flach auf den Boden. Lege die Händen mit den Handflächen nach oben in den Schoss. Schliesse die Augen und atme mehrmals tief durch. Stelle dir vor, dass du ruhige und friedliche Energie ein- und Stress und Angst ausatmest. Atme etwa fünf Minuten so oder bis du dich ruhiger fühlst. Lenke dann deine Aufmerksamkeit in deine Fusssohlen und visualisiere mehrere kleine Chakren direkt unter der Haut (wie kleine Kegel, deren Spitze tief in den Körper gerichtet sind, während die breitere Basis direkt unter der Haut liegt). Visualisiere die kleinen Chakren, die sich in deinen Füssen drehen. Konzentriere dich darauf, die in deinen Füssen drehenden Chakren zu spüren oder wahrzunehmen. Sobald du dich mit deinen Füssen verbunden fühlst, stellst du dir möglichst lebhaft vor, wie Wurzeln aus den kleinen Chakra-Kegeln wachsen. Visualisiere die Wurzeln, die aus deinen Füssen wachsen. Visualisiere, wie die Wurzeln in den Boden unter deinem Stuhl, durch das Fundament des Gebäudes und in die Erde wachsen. Stelle dir vor, dass deine Wurzeln Tausende von Kilometer tief in die Erde wachsen, bis sie am Erdkern angekommen sind. Erlaube deinen Wurzeln, sich horizontal auszubreiten, während du im Erdkern verwurzelt bleibst. Stelle dir vor, wie sich deine Wurzeln verändern. Statt immer weiter nach unten zu wachsen, schaltest du jetzt auf Empfangen um. Fange an, Erdenergie in deine Wurzeln zu ziehen. Ziehe weiterhin Erdenergie durch Tausende von Kilometer langen Wurzeln in deinen Körper.


Das zweite Chakra - Freudvoll und leidenschaftlich werden


2. Chakra - freudvoll werden
Kourosh Qaffari | Pexels

Das zweite Chakra, auch Sakralchakra genannt, befindet sich im Unterleib direkt unter dem Bauchnabel. Dort nimmt es Energie auf und leitet diese weiter durch die Fortpflanzungsorgane und ihre Drüsen, die Nieren, die Nebennieren, die Blase, den Blinddarm und den unteren Rücken.


Emotional geht es hier um Leidenschaft und unsere Fähigkeit, grosse Freude zu empfinden. Um uns unserem Umfeld anzupassen, mussten wir als Kleinkinder meist mehr oder weniger unsere ureigenen Bedürfnisse und Gefühle unterdrücken. Oft haben wir darum Emotionen wie Wut, Schuld oder Scham weggepackt. Damit haben wir auch Teile unserer Lebendigkeit und Kreativität untergraben. Zum Leben gehören aber Wut und Freude. Darf unsere Wut nicht da sein, wird sich auch nur wenig tiefe Freude in unserem Leben zeigen. Oder aber wir können sie nur sehr kurz halten. Denn wir können Freude und Glück immer nur so gut (aus-)halten, wie wir auch die unangenehmen Gefühle aushalten können.



Übungen für das zweite Chakra


Im zweiten Chakra geht es deshalb darum, unsere einst unterdrückten Emotionen wieder zu fühlen. Um einfacher an diese zu gelangen, kann die folgende kurze Übung sehr hilfreich sein, welche stagnierende Energie in unserem Becken in Bewegung bringt. Immer, wenn Energie wieder fliessen kann, kommen auch vermehrt verdrängte Emotionen zum Vorschein.


Ausgleich - 2 Minuten


  • Stehe mit den Füssen schulterbreit auseinander. Drehe dann die Hüfte eine Minute lang zuerst im Uhrzeigersinn und dann eine Minute lang gegen den Uhrzeigersinn. Drehen sich die Hüften im Uhrzeigersinn, aktivieren wir männliche Energie. Diese fliesst auf der rechten Körperseite. Drehen sich die Hüften im Gegenuhrzeigersinn, aktivieren wir weibliche Energie, die auf der linken Körperseite fliesst. Diese Übung bringt über unser zweites Chakra unsere männliche und weibliche Energie miteinander in Einklang.


Wut ablassen - ca. 5 Minuten


Um einfacher an unsere unterdrückte Wut zu kommen, können wir so tun, als ob wir einen Wutanfall hätten. Das Beste ist: Für diese Übung müssen wir nicht einmal wütend sein! Dafür weckt sie unsere Wut aus dem Tiefschlaf und bringt diese enorme Lebensenergie auf sichere Art und Weise zum Ausdruck. Verschwindet die einst unterdrückte Wut nach und nach aus unserem Körper, folgen oftmals die herausfordernden Emotionen wie Scham, Schuld oder Trauer. Falls du mehr über die wunderbare Kraft der Wut erfahren möchtest, kannst du hier weiterlesen.


  • Lege dich auf den Boden oder dein Bett und verhalte dich wie ein wütendes Kleinkind: trete mit den Füssen, hämmere mit den Fäusten, schreie.


Was wäre, wenn...


Die Öffnung des zweiten Chakras können wir auch durch folgende Was-wäre-wenn-Frage unterstützen, die uns hilft, die freudigen Dinge oder Situationen im Laufe des Tages besser zu erkennen.


Was wäre, wenn mein Leben eine absolut freudige und magische Überraschung ist?


Das dritte Chakra - Sich selbst lieben


3. Chakra - Sich selbst lieben
Wayhomestudio | Freepik

Das dritte Chakra, auch Solarplexus-Chakra genannt, befindet sich im Bereich des Solarplexus. Es leitet Energie in die Gallenblase, die Milz, den Magen, die Leber, die Bauchspeicheldrüse und den Dünndarm.


Emotional geht es im dritten Chakra um unsere Fähigkeit, uns selbst bedingungslos zu lieben. Waren unsere ersten Erfahrungen auf dieser Welt von Unsicherheit geprägt (1. Chakra), haben wir durch das Unterdrücken unserer Bedürfnisse und Emotionen versucht, dennoch möglichst viel Sicherheit bzw. Liebe zu bekommen (2. Chakra). Gleichzeitig haben wir über unseren Verstand Glaubenssätze entwickelt, um uns die Welt um uns herum zu erklären. Um zu erklären, wieso unsere ersten Bezugspersonen reagieren, wie sie reagieren. So sind zum Beispiel Glaubenssätze wie "So wie ich bin, bin ich nicht liebenswert." entstanden, die ihr Bewusstsein im Nervengeflecht des dritten Chakras haben. Durch diese Glaubenssätze und die entsprechenden Überlebensstrategien, in diesem Fall vielleicht eine übertriebene Anpassungsfähigkeit, hat sich unsere Persönlichkeit entwickelt.



Übungen für das dritte Chakra


Aufladen - 1 Minute


Folgende Übung lädt unser drittes Chakra mit Lebensenergie auf und kann bei regelmässiger Anwendung hilfreich sein, um unsere meist unbewussten Glaubenssätze wieder ins Bewusstsein zu bringen. Dabei zeigen sich im Aussen womöglich Situationen, die uns unsere Glaubenssätze vor Augen führen. Seien es Konflikte, spezielle Begegnungen, Ängste oder auch Körpersymptome. Es kommt ein Prozess in Gang, der mit viel Annahme und Mitgefühl für die Not unseres inneren Kindes zu tun hat.


  • Strecke deine Arme in Schulterhöhe gerade zu beiden Seiten aus wie ein Kind, das Flugzeug spielt. Wiege nun den Rumpf vor und zurück, ohne die Hüften zu bewegen. Das Wiegen bewegt den Brustkorb, der wiederum das dritte Chakra reibt: wir werden mit Lebensenergie aufgeladen.


Lieb sein mit uns selbst


Sich selber lieben zu lernen, auch wenn es gerade nicht läuft, ist ein Prozess, der natürlicherweise von Hochs und Tiefs geprägt ist. Unterstützen können wir ihn, indem wir uns so oft wie möglich loben, besonders an den Tagen, an denen wir uns schlecht fühlen. Wir können uns dabei auch immer wieder folgende Frage stellen (und dann auch nach der Antwort handeln):


Wenn ich mich von ganzem Herzen selbst lieben würde, was würde ich jetzt tun?


Was wäre, wenn...


Die Entwicklung unserer Selbstliebe können wir ausserdem spielerisch durch folgende Was-wäre-wenn-Frage begleiten. Sie hilft uns, uns immer mehr so zu schätzen, wie wir sind:


Was wäre, wenn ich mich wie verrückt in mich selbst verliebe?



Zum Schluss: Was wäre, wenn ich, geheilt von meinen Kindheitswunden, mit Leichtigkeit durchs Leben gehe?


Befindet sich keine oder weniger stagnierende Energie mehr in den ersten drei Chakren, in denen es eben um unsere frühen Überlebensthemen geht, fühlen wir mehr Erdung, Freude und Selbstliebe. Wir spüren unseren Körper besser und fangen an, ihn dafür zu schätzen, dass er uns unsere Themen zeigt. Unser Leben allgemein und insbesondere unsere Beziehungen sind viel weniger geprägt von Angst, Stress, Konkurrenzdenken und einem unstillbaren Verlangen nach Konsum.


Für mich stellen die Themen der ersten drei Chakren darum das Fundament unserer persönlichen Weiterentwicklung dar. Hier erstmal eine gewisse Basis an Sicherheitsempfinden und Energiefluss herzustellen, erachte ich als wertvoll und einen ersten Akt der Selbstliebe. Denn dann haben wir die Wurzeln und die Stabilität, um uns mit den Themen der höhergelegenen Chakren zu beschäftigen. Worum es dabei konkret geht, werde ich im zweiten Teil beschreiben.





Quellen:

  • Praxisbuch der Chakraheilung, Marie Manuchehri

  • Werde übernatürlich, Dr. Joe Dispenza

  • Der Vagusschlüssel zur Traumaheilung, Gopal Norbert Klein

  • Der Weg zum wahren Reiki-Meister, Andreas Dahlberg








Comments


bottom of page