Selbstliebe – ein Begriff, der so oft verwendet wird und doch für viele von uns wie eine schwer fassbare Idee bleibt. In so gut wie jedem Selbsthilfebuch lesen wir, dass wir uns selbst lieben sollen. Aber wie genau soll das gehen? Warum ist es so schwer, und was bringt es wirklich, wenn wir daran arbeiten? Lass uns gemeinsam eintauchen und dieses wichtige Thema Schritt für Schritt beleuchten.
Hier ein Überblick über den Inhalt:
Was ist Selbstliebe?
Selbstliebe ist weit mehr, als sich morgens im Spiegel anzulächeln oder sich ein entspannendes Bad zu gönnen. Es ist eine tiefe, ruhige Verbindung zu uns selbst – ein Zustand, der dem Gefühl einer Meditation ähnelt. Es bedeutet, uns das zu geben, was wir vielleicht als Kind gebraucht hätten, aber nicht immer bekommen haben: Trost, Verständnis, Geduld und Anerkennung.
Selbstliebe heisst, uns nicht auch noch selbst zu verurteilen, wenn uns etwas misslungen ist. Und vor allem heisst es auch, lieb mit uns zu sein, falls wir es doch tun.
Selbstliebe ist ein Prozess, der sich immer weiter vertieft. Sie umfasst Selbstfürsorge, aber auch Disziplin. Denn echte Selbstliebe zeigt sich oft darin, dass wir Entscheidungen treffen, die langfristig gut für uns sind, auch wenn sie im Moment unbequem erscheinen. Es geht darum, uns immer wieder die Frage zu stellen: "Was würde ich jetzt tun, wenn ich mich voll und ganz selbst lieben würde?"
Und: Selbstliebe ist nicht das Ziel, sondern ein Weg. Ein Gefühl, das mit der Zeit immer tiefer und authentischer wird.
Wieso ist Selbstliebe entscheidend für ein leichtes und erfülltes Leben?
Hast du dich jemals gefragt, warum manche Menschen trotz Herausforderungen eine tiefe Zufriedenheit ausstrahlen, während andere sich von kleinen Rückschlägen aus der Bahn werfen lassen? Der Unterschied liegt oft in der Beziehung, die sie zu sich selbst haben. Selbstliebe ist die Grundlage für ein Leben, das sich leicht und erfüllt anfühlt.
Wenn wir uns selbst lieben, schaffen wir einen sicheren Raum in uns, in dem wir unabhängig von äusseren Umständen Frieden und Stabilität finden können. Selbstliebe hilft uns, klarer zu spüren, was wir wirklich brauchen, und ermöglicht es uns, Grenzen zu setzen, ohne Schuldgefühle zu haben. Sie ist wie ein Anker, der uns Halt gibt, wenn das Leben stürmisch wird.
Zudem fördert Selbstliebe ein Gefühl von Fülle. Wir sind weniger darauf angewiesen, dass andere uns bestätigen oder uns Wert zusprechen, weil wir diesen Wert bereits in uns gefunden haben. Das macht uns freier, authentischer und erfüllter. Selbstliebe ist also ein echter Game-Changer für ein Leben in Balance und Freude.
Warum fällt uns Selbstliebe so schwer?
Doch wenn Selbstliebe so wichtig ist, warum tun wir uns damit oft so schwer? Die Gründe sind mehrschichtig und beginnen meist früh in unserem Leben:
Emotionale Wunden und Traumata
Schon in der Kindheit können wir Erfahrungen gemacht haben, die uns das Gefühl gegeben haben, nicht gut genug oder nicht liebenswert zu sein. Wenn ein Kind nicht die Bindung, Liebe und Zuneigung erhält, die es braucht, gibt es sich selbst die Schuld. Alles andere wäre nicht möglich, da es abhängig ist von den Eltern. Daraus folgen die Glaubenssätze, dass wir nicht gut genug oder nicht liebenswert sind. Diese Prägungen sitzen oft tief, auch in unserem Energiesystem, und sind über die Arbeit nur mit dem Verstand kaum zu ändern.
Selbsthass
Wenn ein Baby nicht bekommt, was es braucht, ist die erste Reaktion eine gesunde Wut. Nützt diese nichts oder es wird sogar bestraft, wendet es die Wut nach innen: Selbsthass entsteht. Auch Selbsthass ist in unserem Energiesystem als unterdrückte Emotion gespeichert. Im Laufe unseres Prozesses zu mehr Selbstliebe werden wir darum auch an diesen Selbsthass herankommen, den es immer wieder zu fühlen (und nicht wegzumachen) gilt.
Gesellschaftliche Erwartungen
In unserer Gesellschaft wird Selbstliebe oft mit Egoismus verwechselt. Wir haben vielleicht gelernt, dass es wichtiger ist, für andere da zu sein, als für uns selbst. Dieses Missverständnis erschwert es uns während des Heranwachsens zusätzlich, einen gesunden Zugang zur Selbstliebe zu finden.
Wie können wir Selbstliebe kultivieren?
Die gute Nachricht ist: Selbstliebe ist lernbar! Hier sind einige Möglichkeiten, wie wir sie Schritt für Schritt in unser Leben integrieren können:
Positiver Selbst-Dialog
Als allererstes: Fange an, positiver mit dir selbst zu sprechen. Und sei es bei den alltäglichsten Dingen. Lobe dich beispielsweise selbst dafür, dass du dir die Zähne geputzt hast, den Müll rausgebracht hast oder eine Aufgabe erledigt hast. Selbst wenn es dir lächerlich vorkommt: Mach daraus eine neue, liebevolle Gewohnheit.
Innere-Kind-Arbeit
Nimm Kontakt zu deinem inneren Kind auf. Frag dich: "Was hätte ich als Kind gebraucht, das ich jetzt nachholen kann?" Vielleicht sind es liebevolle Worte, ein Gefühl von Sicherheit oder einfach nur die Erlaubnis, Fehler machen zu dürfen. Eine Methode für die Innere-Kind-Heilung ist auch Reiki. Zudem gibt es mittlerweile sehr viele Meditationen zu diesem Thema. Mir persönlich gefällt diese Meditation von Robert Betz sehr.
Übungen für das Solarplexus-Chakra
Der Solarplexus ist das Energiezentrum, das mit deinem Selbstwert und deiner inneren Kraft verbunden ist. Dieses Chakra und alle dazugehörigen Organe wie Magen, Milz, Leber, Gallenblase, Dickdarm, Dünn- und Zwölffingerdarm stehen in enger Verbindung mit dem Thema Selbstliebe. Probleme in diesem Bereich deuten auf einen Mangel an Selbstliebe hin.
Hier ist einfache Übung, um das Solarplexus-Chakra zu aktivieren: Lege deine Hände auf deinen Bauch, atme tief ein und stelle dir vor, wie du warmes, goldenes Licht einatmest, welches sich beim Ausatmen im gesamten Bauchbereich ausbreitet. Wiederhole dies einige Male oder so lange, bis du spürst, dass es reicht.
Selbstfürsorge-Rituale
Plane regelmässig Zeit für dich ein. Das kann eine kleine Morgenroutine sein, ein Spaziergang in der Natur oder einfach ein Moment der Stille, in dem du dich selbst spürst.
Spiegel-Übung
Hier ist eine weitere Übung, die dir am Anfang vielleicht suspekt vorkommen kann:
Stelle dich vor einen Spiegel und schau dir tief in die Augen. Fokussiere dich so nah, dass du nur deine Augen siehst – das verhindert Ablenkung. Sag etwa 20 Mal laut: „Ich liebe dich.“ Falls dir das zu schwer fällt, kannst du es auch probieren mit: "Ich fange an, diese Frau/diesen Mann immer mehr zu schätzen." Wiederhole diese Übung regelmässig, bis sie zu einem Teil deiner Routine wird.
Wenn ich mich selbst liebe, ist dann alles gut?
Selbstliebe ist kein Zaubermittel, das plötzlich alle Probleme löst. Es ist vielmehr ein lebenslanger Prozess, in dem wir lernen, uns selbst so anzunehmen, wie wir sind – mit all unseren Stärken und Schwächen. Es geht darum, uns selbst die beste Mama, die beste Freundin oder der beste Partner zu sein, den wir uns wünschen können.
Und ja, es wird Rückschläge geben. Tage, an denen wir zweifeln oder in alte Muster fallen. Und genau hier können wir ebenfalls lieb mit uns sein und uns sagen: "Ja, du bist wieder ins alte Muster gefallen, und ich mag dich immer noch." Denn genau das ist es meist, was wir als Kinder gerne gehört hätten.
Und genau diese kleinen Sätze in schwierigen Situationen sind es, die uns Schritt für Schritt in Richtung Selbstliebe bringen und näher zu einem Leben, das sich leicht und erfüllt anfühlt.
Also, seien wir geduldig mit uns. Selbstliebe ist kein Ziel, das wir abhaken können. Es ist ein Geschenk, das wir uns jeden Tag aufs Neue machen dürfen.
Quellen:
Liebe dich selbst, als hinge dein Leben davon ab - Kamal Ravikant
Praxisbuch der Chakraheilung: die verborgenen Kräfte der feinstofflichen Energiezentren aktivieren und nutzen - Marie Manuchehri
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